10.05.2003 · Hallo Gera
Das aktuelle Interview
Gera (jüflei.) Seit dem ersten öffentlichen Auftritt des Vereins "Ja-für Gera"e.V. im September des vorigen Jahres und der zweiten Veranstaltung im Februar dieses Jahres ist "Ja-für Gera"e.V. in Gera bekannt geworden. Mit verschiedenen Aktivitäten will der Verein Gera attraktiver und wohnlicher machen. Sogenannte Bausteine sollen dazu beitragen diese Ziele zu erreichen. Erste konkrete Formen nahm die Initiative des Vereins bereits am 26. April zum "Frühjahrsputz" an, an dem viele Geraer teilnahmen.
Herr Tauchert, wie waren Sie mit dem Verlauf der Aktion "Frühjahrsputz" zufrieden?
Mit dem Verlauf dieser konzentrierten Aktion sind wir sehr zufrieden. Es hat sich gezeigt, dass viele Geraer und Firmen die Aktion unterstützten sowohl an dem Tag als auch bei den Vorbereitungen im Hintergrund. Ich denke da an die Firmen, die die Versorgung absicherten, die die Kulturleistungen realisierten, die als Sponsor aufgetreten sind, damit diese Dinge wie Getränke und Imbiss für uns bezahlbar wurden.
Im Vorfeld gab es Aktivitäten, die von anderen Firmen abgesichert wurden, als wir schon vor Ostern an den Stadtausfallstraßen sauber gemacht haben. Und es gab auch Absprachen bezüglich der Aktivitäten die vorher beispielsweise schon in Lusan durchgeführt wurden. Wo wir uns mit dem Geschäftsführer der Gewo, Herrn Richter und dem Stadteilbüro abstimmten und die Zusammenarbeit für nächste Aktionen signalisiert haben.
Wir sind insgesamt zufrieden, aber es muss auch deutlich gemacht werden, dass das kein abgeschlossener Prozess sein kann, sondern dass man sich in Fragen der Ordnung und Sauberkeit in dieser Stadt grundsätzlicher verständigen muss.
Gerade in Bereichen, die für die Stadt unheimlich wichtig sind hinsichtlich der Attraktivität für den Bürger aber auch für Gäste können wir nicht wegsehen. Wir müssen uns zu Regularien und Maßnahmen verständigen, bis hin zu Gesetzlichkeiten, die auch mit dem Land Thüringen abgestimmt werden müssen. Diesbezüglich ist Oberbürgermeister Rauch schon aktiv geworden. Und wir unterstützen das natürlich. Damit sich die Stadt attraktiver auch in Richtung Buga entwickeln kann. Wir können in Punkto Ordnung und Sauberkeit nicht erst mit der Buga beginnen.
Wie wollen sie das beeinflussen?
Das geht nur in Zusammenarbeit mit allen, die Verantwortung tragen. Das beginnt mit der Stadtverwaltung und geht weiter mit nachgeordneten Einrichtungen, Betrieben und Firmen, bei denen eine gewisse Sensibilität entwickelt werden muss. Die Stadt muss dabei ihre Kernkompetenz wahrnehmen und der Bürger selbst muss aber auch Verantwortung übernehmen für Dinge, in seinem unmittelbaren Umfeld aber auch in Konzentrationspunkten, anders geht es nicht.
Zur Belebung der Innenstadt setzten sie einen sogenannten 2. Baustein.
Das ist ein besonderer Kraftakt für unseren Verein. Aber es ist auch eine Sache, die wir gern angehen - die Belebung des Stadtzentrums insbesondere des Markplatzes. Dabei können unser Aktivitäten nur ein Ansatz sein. Wir wollen mit einem Wochenend Entertainmentkonzept den Wochenmarkt stärken. Das ist ein Konzept, das die eigene Bevölkerung mit in die Veranstaltungen einbindet, so dass sich die Bürgerauch mit dem Konzept identifizieren können. Gera verfügt über eine hohe Volkskultur, die oftmals nicht sichtbar wird. Aber wir müssen Menschen, die sich Woche für Woche um Dinge bemühen, ob das Tanzen, Singen, Theaterspielen ist oder sportliche Dinge sind, mit zur Belebung das Stadtzentrums gewinnen. Damit wollen wir auch dem Einzelhandel eine Perspektive geben. Das kann aber nur eine Speerspitze sein. Mit der Regelmäßigkeit der Aktionen wollen wir auch für Gera und andere Städte ein Beispiel schaffen, hier könnte Gera mal ein Vorreiter sein.
Die erste Aktion auf dem Wochenmarkt beginnt am aktuellen Wochenende.
Eingebettet in die 13. Geraer Autorentage und den Geraer Bücherfrühling haben wir am 10. Mai die erste Veranstaltung auf dem Geraer Marktplatz unter das Thema "Gera liest" gestellt. Gemeinsam mit dem Gärtnern, die unsere Aktivitäten unterstützen und ihren Gärtnermarkttagen. wollen wir mit unserem Baustein den Markt am kommenden Wochenende gemeinsam beleben. Mit dabei wird die Brendelsche Buchhandlung als älteste Buchhandlung Geras sein, Thalia wird sein Angebot vorstellen, die Deutsche Bahn bringt die Molli-Eisenbahn mit, mit der die Kinder fahren können, der Besuchering (Theaterkasse) Thüringen bietet das Buch "100 Jahre Theater an. Wir haben aber auch Elemente in das Programm mit eingebaut, die für Gera in dieser Form neu sind, wobei die Bücher nicht nur verkauft werden, wo mit Kindern auf dem Marktplatz gelesen wird, wo beispielsweise zu bestimmten Zeiten Märchen gelesen werden, wo Kinder auch in kleine Programme mit eingebunden werden. Die 13 Grundschule wird mit den Kindern lesen und basteln, dazu wird das Zelt mit alten Möbelstücken und Sesseln zu einer "Guten Stube" hergerichtet. Das Lesechafé "Pegasus" wird gemeinsam mit der Kanitz´schen Buchhandlung zu Lesungen einladen, die Stadt- und Regionalbibliothek hat zwei Pavillons in denen gelesen wird und die Christliche Bücherstube wird auch mit ihrem Bücherfahrrad präsent sein. Auch hoch über den Dächern der Stadt wird gelesen, dazu laden die Jungen Stadtführer von 10 bis 16 Uhr in die Türmerstube des Rathausturmes ein. Mit verschiedenen Beiträgen wird die Musik- und Kunstschule das ganze beleben und die Firma Wakos wird für Kuchen und Getränke sorgen. Vor der Galerie am Markt kann man einem Kunstmaler an seiner Staffelei bei seiner Arbeit zusehen.
Steht das nächste Thema für den Wochenmarkt fest?
Am darauffolgenden Wochenmarkt am Sonnabend, dem 17. Mai, steht die Erste Hilfe im Mittelpunkt. Dabei wird der Verein "Jugendrotkreuz" aktiv sein.
Auch das Thema für den dritten samstäglichen Wochenmarkt steht fest. Dabei wird der Geraer Förderverein Schach mit etwa 40 Schachspielern auf dem Markt Schach spielen, wobei auch interessierte Bürger mitspielen können. Und so geht es weiter, an jedem Samstag eine andere Aktion in die die Geraer mit einbezogen werden.
Wo kommen die Ideen für die Wochenmärkte her?
In Gesprächen mit Geraern und Gästen, Gewerbetreibenden und auch über unsere Internetseite: www.ja-fuer-gera.info und unsere Internetadresse: info@ja-fuer-gera.info, konnten wir schon sehr positive Resonanzen verzeichnen. Wichtige Partner sind uns dabei beispielweise der Stadtjugendring, das Clubzentrum Comma, der Förderverein Tanzen und das Volkshaus Zwötzen.
Auch mit Bad Köstritz und Weida werden schon Gespräche geführt, wie man sich auch zu den Markttagen mit einbringen kann. Wir wollen ja nicht nur für Gera allein werben, sondern für Gera und die Region.
Übrigens jeder, der etwas für seine Stadt und die Region tun will, kann in der unterschiedlichsten Weise in dieser Initiative mitwirken. Als Mitglied oder Förderer. Wir sind auch für jedes Engagement sehr dankbar.
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