05.03.2008 · OTZ
Ja für Gera auf Stadtspaziergang
Gastredner Friedrich Ernst von Garnier, Studio für Farbentwürfe Hof Iben, sprach über die Wirkung von Farben an Wohnungs-, Gesellschafts- und Industriebauten.
OTZ, 1. März 2008, von Elke Lier
Gera. Auf einen Stadtspaziergang lud am Donnerstagabend im Courtyard Volker Tauchert, Vereinschef von Ja für Gera alle Mitglieder und Förderer ein.
Auf dieser Leinwand-Tour mit eindrucksvollen Bildern der Geraer Fotografin Sigrid Schädlich wurden aktuelle Defizite der Stadt, aber auch Entwicklungsmöglichkeiten deutlich gemacht.
So wolle man künftig die Gersche Meile über das Stadtzentrum hinaus zum Hofwiesenpark bis Osterstein verlängern, sagte Tauchert. Sowohl die Handelseinrichtungen, Kultur und Erlebnisangebote des Zentrums als auch die grünen Oasen müssten noch besser miteinander als bisher korrespondieren. Jedoch könnten nicht alle Aktivitäten nun auf Geras schönster grüner Wiese, dem Hofwiesenpark stattfinden, gab Tauchert zu bedenken. Man muss auch dort etwas tun, wo die Leute bereits investiert haben, in die natürliche, historische Substanz Geras. In das, was schön ist und uns hier hält.
Neben der besonderen Fürsorge des Vereins um den Steinweg, in den wieder Leben kommen soll, verwiesen die Spaziergänger auch auf Durststrecken entlang der Gerschen Meile. Dies sei der Teil von der Eisenbahnunterführung bis hoch zum Puschkinplatz, wo die Pinguine sich vor leeren Geschäften langweilen. Auch der gut gestaltete Puschkinplatz bedürfe noch einer zündenden Nutzungsidee. Ebenso verdiene der Gustav-Henning Platz ein lebhafteres Gesicht, man hoffe hier auf die Investitionen der Justiz.
Eine Studie der CIMA GmbH untersuchte, warum eine Stadt besucht wird. So verteile sich das Interesse der Gäste zu 60 Prozent auf Einkaufsmöglichkeiten, zu 26 Prozent auf Gastronomie, zu 21 Prozent auf öffentliches Grün. Das bedeute für Gera, alles in einem ausgewogenen Miteinander zu entwickeln, Plätze und Quartiere mit eigener Kultur und Flair auszustatten, wie es Klein Mon Martre an der Salvatorkirche oder die Piazza an der Schlossstraße bereits demonstrieren. Der neu gegründete Kreativkreis Marketing wird sich innerhalb des Vereins noch um einen besseren Bekanntheitsgrad Geras bemühen. Vom ebenfalls taufrischen Kreativkreis Ordnung und Sicherheit war zu hören, dass die Buga- und Otto-Dix-Stadt nicht nachlassen solle in punkto Sauberkeit. Zerplatzte Mülltüten auf einem Abfallcontainer seien keine Werbung. Mit Christian Vincent vom Theaterrestaurant Szenario wurde das 120. Unternehmen begrüßt, das Ja für Gera sagt und die Stadt unterstützt.
Fotos: Andreas Kühn