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11.07.2008 · Neues Gera

"Der Steinweg braucht uns und wir brauchen den Steinweg"


Der Verein „Ja – für Gera e. V.” konzentriert sich im Rahmen des Projektes Standortgemeinschaft „Gersche Meile” seit Beginn dieses Jahres nunmehr auf die obere Stadtkrone - und hier insbesondere auf den Steinweg. Damit will er sich bei der Umsetzung der Gemeinschaftsaufgabe „Integrative Stadtentwicklung” mit den Möglichkeiten bürgerschaftlichen Engagements vor allem wieder dort konkret einbringen, wo einer der wichtigsten innerstädtischen Standorte weiter zu entwickeln ist. Dabei ist positiv, dass diese Gasse in den letzten zwei bis drei Jahren immer wieder in den Mittelpunkt gerückt wurde - sie ist sozusagen wieder ins Gespräch gekommen. Daran haben viele ihren Anteil.

 

Als erstes sollte man die Unternehmer/Betreiber von Läden, Dienstleistungs- und Gastronomieeinrichtungen hervorheben, die bisher in schwierigen Zeiten durchgehalten haben bzw. auch den Mut hatten, unter den gegebenen Bedingungen dieses Standortes Neues zu beginnen, und das in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Grundstücks- und Hauseigentümern.


Leider haben zu viele Bürger diese kleinen positiven Schritte noch nicht wahrgenommen. Die Läden, Dienstleistungseinrichtungen und Gaststätten brauchen aber den Bürger als Kunden, und wir brauchen den Steinweg.


In das Gespräch gekommen ist dieses interessante und für ein funktionierendes Zentrum bedeutende Quartier aber auch durch die entwickelten städtebaulichen Visionen sowie planerischen Absichten. Dazu gehören die studentischen Arbeiten aus dem durch „Ja – für Gera” initiierten Ideenwettbewerb „Geras starke Mitte” 2005/06 mit der Bauhaus-Universität Weimar und der Stadt Gera, welcher vor allem auch das stadträumliche Umfeld des Steinweges mit zum Inhalt hatte. Von Bedeutung war auch der im Jahr 2006 durch die GWB „Elstertal” gemeinsam mit der Stadt Gera ausgelobte städtebauliche Ideenwettbewerb zum Steinweg.


Aber auch mit dem Antrag der Stadt Gera und der GWB „Elstertal” auf Förderung im Rahmen der Projektinitiative des Landes Thüringen „Genial zentral” wurden für die Ostseite des Steinweges interessante Perspektiven erarbeitet. Natürlich sind auch auf der gegen-überliegenden westlichen Seite Veränderungen notwendig.


In einem solchen Entwicklungsprozess ist es ganz natürlich, dass es noch zahlreiche Unbekannte gibt: Kommt es zur Förderung? Wann kann losgelegt werden? Mit welchen Inhalten können Unternehmer für diesen Standort begeistert werden? Wer sind die Investoren? Was passiert in der Zwischenzeit mit den Leerständen? Welcher Geist bzw. welches Milieu kann entwickelt werden, damit letztendlich die Gesamtzielstellung erreicht wird? - Fragen und Aufgabenstellungen, die es bei ähnlichen innerstädtischen Situationen mittlerweile in zahlreichen Städten gibt.


Deshalb sind gerade in solchen Situationen kreative Lösungsansätze notwendig. Originelle Zwischennutzungen, mit denen zugleich auch das Bewusstsein für die Innenstadt und den Standort gefördert wird, sind dabei ein Weg.


Und auch hier ist wieder der Bürger in engem Zusammenwirken mit vielen weiteren Partnern gefragt. Er kann mit seinem Verhalten nicht erst abwarten bis Fördermittel fließen und der Steinweg nach seiner Auffassung wieder völlig in Ordnung ist. Die oftmals noch vorhandene Beobachterrolle reicht schon lange nicht mehr aus. Stadtentwicklung ist ein Prozess und der Bürger sollte handeln und sich mit seinen Ideen und Initiativen aktiv einbinden, und das für notwendige Entwicklungen von heute und morgen.


Ein jüngstes Beispiel bieten hier der durch „Ja – für Gera” initiierte „Workshop Steinweg” im Rahmen des Kreativkreises „Nutzung und Gestaltung” sowie die Zusammenkünfte des Kreativkreises „Marketing”, in deren Ergebnis von mitwirkenden Bürgern zahlreiche Vorschläge und Ideen eingebracht wurden, welche dem übergeordneten Gremium, der Koordinierungsgruppe Standortgemeinschaft „Gersche Meile”, zur Entscheidung vorgelegt werden.


Ziel muss sein, den vor Ort tätigen Einzelhändlern, Dienstleistern und Gastronomen im Hinblick auf die bevorstehende Gesamtentwicklung den Rücken zu stärken, neue Potentiale zu erschließen bzw. zu motivieren und Schritt für Schritt den Bürger für seinen Steinweg, der im Vergleich zu früher auch neue Inhalte haben wird, zu begeistern. „Ja für Gera” e.V. stellt sich dieser Aufgabe gemeinsam mit dem Partner GWB „Elstertal”. Das enge Zusammenwirken hat sich bereits bei vorhergehenden temporären Maßnahmen bewährt. Erinnert sei an das „Rote-Faden-System” im Steinweg mit den Künstlern Thomas J. Hauck und Sabrina Kaeser. Auch diesmal engagieren sich beide Seiten mit einem kom-plexen Konzept von Einzelmaßnahmen.


Die Zwischennutzung im Steinweg 3 mit dem Objekt „Bürgergalerie Steinweg” ist ein erster kleiner Schritt. Dieses Projekt ist wiederum ein Gemeinschaftswerk aller bei „Ja – für Gera” Mitwirkenden. Zahlreiche Unternehmen und Bürger haben sich zusätzlich zu ihrem bisherigen, kontinuierlichen Engagement eingebracht.


Wir alle müssen gemeinsam noch mehr für die Stärkung der Innenstadt tun, denn gerade durch das Zentrum einer Stadt wird in einer Wissensgesellschaft die Atmosphäre von Innovation und Gründergeist geprägt. Dabei ist die kollektive Intelligenz, aber auch der Einzelne mit seinem individuellen Verhalten und Engagement  gefragt.




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