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26.09.2016 · OTZ · Marcel Hilbert

Ein Teilschritt zu Geras Neuer Mitte

Im nun vorgestellten „Entwicklungsrahmen“ für die Brachflächen im Herzen der Stadt wurde aus allen bisherigen Ideen ein Leitbild entwickelt.

 

Von Marcel Hilbert

 

Gera. Acht Grundsätze sollen für die Entwicklung der Brachfläche zwischen Breitscheidstraße und KuK, zwischen Stadtmuseum und De-Smit-Straße gelten. Die Fläche soll parzelliert und strukturiert werden. Der Platz soll unverwechselbar, aber integriert ins Stadtbild sein. Er soll durch vielfältige Nutzungen lebendig werden. Es sollen grüne Orte der Begegnung entstehen. Er soll nicht drei Jahre Dauerbaustelle sein, sondern sich schrittweise, auch mit Zwischennutzungen, und damit erlebbar entwickeln. Der Motor der Entwicklung ist die Bürgerbeteiligung. Zudem soll die Entwicklung nachhaltig sein. Und sie soll bei aller gewünschten Experimentalität realisierbar sein.

 

Es war immer noch sehr abstrakt. Diesen Eindruck einiger Gäste bestätigten Ulla Schauber und Ulrike Jurrack schon vor der Diskussion. Konkreter dürfe er aber auch nicht sein, der „Entwicklungsrahmen“ für Geras Neue Mitte, der am Mittwoch im Entwurf von den Frauen des Stadtentwicklungsbüros „Stadt-Strategen“ aus Weimar im Stadtmuseum vorgestellt wurde.

 

 

Als nächstes in die Stadtrats-Ausschüsse

 

 

Der Entwicklungsrahmen, erklärten sie, sei das, was herauskommt, wenn man alle Überlegungen zu dem Platz übereinanderlegt. Ein Kompromiss sozusagen, aus den Ideen und Wünschen der Bürger, den Siegerentwürfen des Architekten-Wettbewerbs, Gedanken aus Workshops und mehr. Aus diesen Ideen sind wiederkehrende Motive zu Grundsätzen und Leitlinien formuliert wurden, die der Entwicklung des Platzes den Rahmen geben.

 

Als Planungsstufe 0 bezeichnet, sei der Entwicklungsrahmen kein gesetzlich geforderter Planungsschritt, wie etwa Rahmen- oder B-Plan, wurde erklärt. Aber er soll, als Essenz der breiten Bürgerbeteiligung, die man sich für die Neue Mitte auf die Fahnen geschrieben hat, Grundlage für weitere Fachplanungen sein. Und als solche auch in den Ausschüssen des Stadtrats für Bau, Umwelt und Verkehr sowie für Wirtschaft und Stadtentwicklung behandelt werden.

 

Und zwar so bald wie möglich, wie Bertram Schiffers von der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen sagte. Angestrebt sei, bis zum Jahresende den „Projektstatus“ für den IBATeilnehmer Geras Neue Mitte zu erreichen. Der Entwurf des Entwicklungsrahmens soll jetzt noch um die Erkenntnisse aus der Diskussion am Mittwoch ergänzt und dann den Stadträten vorgelegt werden.

 

 

Flashmob mit Schirmen soll Startsignal sein

 

 

So werde der Wunsch umgesetzt, Barrierefreiheit explizit mit in das Dokument zu formulieren. Die Gäste sahen vor allem Diskussionsbedarf, was Bebauung auf dem Platz angeht. Viele betonten den grünen, den Park-Charakter, den sich die Bürger wünschen würden und mit dem die Entwicklung zeitnah begonnen werden könnte.

 

Ganz ohne Bebauung, so wurde versucht zu erklären, werde es aber nicht gehen, da eben auch auf Wirtschaftlichkeit geachtet werden müsse. Um aber nicht auf den Großinvestor warten zu müssen, soll mit der Parzellierung in Teilflächen der Platz auch für kleinere Investoren interessant werden. Die würden bereits gesucht, Interessenten gebe es auch schon. Fragen warfen die Eigentumsverhältnisse auf. So gebe es zwar nur zwei Flächeneigner, die Stadt und die GWB Elstertal. Doch gerade durch den Anteilsverkauf von letzterer sahen einige Zuhörer Probleme auf das Projekt Geras Neue Mitte zukommen. Ein Gast forderte schließlich, endlich Praxis folgen zu lassen.

 

Das wollen die Projektpartner IBA, der Verein „Ja für Gera“, die Stadt und alle im Prozess Involvierten am 22. Oktober tun. Dann soll der sogenannte Kickstart, eine Kunstaktion auf dem Platz, den Startschuss für die Neue Mitte geben. Geplant ist ein Flashmob. Jeder, der kommt, soll einen bunten Schirm erhalten. Mit den Teilnehmern samt aufgespannten Schirm sollen dann große Bilder auf die Fläche „gemalt“ werden, die aus der Luft aufgenommen werden.

 

 

 

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