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23.04.2018 · OTZ · Marcel Hilbert

Frühjahrsputz lohnt sich wieder

Von Marcel Hilbert

 

Gera. Jeder hebt jeden Tag drei Teile Müll auf und entsorgt sie. Mit einem Foto bei Facebook wird das dokumentiert. René Nitschke könnte sich vorstellen, dass daraus eine kleine Bewegung „Für ein sauberes Gera“ wird. So hat der 31-Jährige seine Gruppe in dem sozialen Netzwerk im Internet genannt, über die künftig auch spontane Putzaktionen an besonders vermüllten Plätzen gestartet werden sollen. „Die Idee kam mir, weil ich gefühlt immer mehr Müll rumliegen sehe“, sagt der Tinzer: „Es geht darum, nicht wegzugucken und auf andere zu warten.“

 

Folgerichtig, wenn auch weniger spontan war er dabei, als am Wochenende zum 16. Mal zum großen Frühjahrsputz in der Innenstadt und in innenstadtnahen Bereichen aufgerufen wurde. Während er mit anderen Mitstreitern an der Theaterstraße wirbelte, verteilten sich die bis zu 170 Putzteufel über die gesamte Stadt. „Es sind nicht mehr die großen Gruppen, sondern viele kleine Trupps, die an 40 bis 50 Einzelstandorten aufräumen“, sagte Volker Tauchert vom Verein „Ja für Gera“, der zusammen mit der Stadt, den Geraer Umweltdiensten (Gud) und dem Abfallwirtschaftszweckverband zum Großreinemachen eingeladen hatte.

 

Neben Privatpersonen beteiligten sich wieder Vereine, Initiativen und politische Organisationen daran, das Grüne Haus Gera etwa putzte am Sachsenplatz, die FDP Gera in Zwötzen und am UCI, die Bürgerschaft Gera am Gustav-Hennig-Platz oder der DGB im Bereich Wasserkunst/ Reichsstraße.

 

Am meisten los war rund um Schloss Osterstein. Während im Schlossgarten der Buga-Förderverein vor allem Gartenarbeit verrichtete, damit der Schlossgarten ab heute wieder täglich zwischen 9 und 20 Uhr öffnen kann, waren es um das Schloss rund 30 Kräfte der Otegau, die hier freiwillig klar Schiff machten, wie Koordinator Sascha Neudert erklärte. Auch die Alpenvereinsmitglieder wirbelten im Umfeld.

 

„Es hat sich auch dieses Jahr wieder gelohnt“, meinte Volker Tauchert abschließend, wobei eine solche Feststellung immer zwei Seiten hat. Das Positive: Die Helfer haben sich wieder mit Leidenschaft und Fleiß für ein sauberes Gera eingesetzt. Das Negative: An manchen Standortorten wurden wieder die gleichen, vereinzelt sogar größere Mengen an Unrat aufgesammelt, als in den Vorjahren, zum Beispiel im Stadtwald. Dabei, so Tauchert, gehe es nicht um Winterdreck, sondern um Müll, der durch Unachtsamkeit oder sogar gezielt in Wald und Flur entsorgt wird.

 

Tauchert dankte allen fleißigen Helfern, auch jenen, die am Ende den tollen Imbiss im Steinweg für alle Fleißigen zubereitet hatten und damit „zu einer wunderbaren Atmosphäre für ein Wir-Gefühl“ beitrugen.


Links: Thomas Elstner sammelt den Müll auf einer Wiese an der Reichsstraße ein. Rechts: Putzen mit Aussicht – Mitarbeiter der Otegau reinigen Wege rund um Schloss Osterstein.




Links: An der Bahnunterführung Theaterstraße fegt dieses Trio einmal gründlich durch. Rechts: Im Schlossgarten von Osterstein wird die Grundpflege vom Buga-Förderverein erledigt. Ab heute soll der Garten wieder täglich ab 9 Uhr geöffnet sein.

 

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Fotos (4): Marcel Hilbert

 

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