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Sekt-Eigenmarke „Gera” · Künstler-Jahrgangsedition 2016


Am 20. Oktober 2015 wurde im Steinweg unser neuer Jahrgangssekt „Eigenmarke Gera” präsentiert - diesmal wurde die „gute Stube” unserer Stadt Gera, der Marktplatz mit historischen Motiven, ausgewählt.

 

Kooperationspartner sind auch bei dieser 4. Jahrgangsedition in Folge die Sektkellerei J. Oppmann AG in Würzburg (Partner unseres Vereins), die erst vor wenigen Monaten ihr 150 jähriges Firmenjubiläum gefeiert hat sowie die Handelsvertretung Mathias Bsteh, Herr Bsteh (Förderer unseres Vereins).

 

Wenn ein solches Produkt gelingen soll, dann ist der Inhalt wichtig, aber es geht im Marketing/ beim Verkauf immer auch um eine zündende Idee des Motivs und der Gestaltung. Der Grafiker G. Kerzig und sein fachlicher Partner haben wieder eine gute Arbeit geleistet. Dieses Jahr in Kooperation mit Matthias Wagner, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Stadtmuseum Gera.

 

Das Motiv - Gera-Sekt/ Trocken - ist eine Litographie. G. Kerzig hat diese künstlerische Arbeit, in Anlehnung zur Flasche noch etwas farblich bearbeitet.

 

Das Motiv - Gera-Sekt/ Chardonnay - ist eine cholerierte Federzeichnung. G. Kerzig hat diese betreffend des Bildausschnittes leicht bearbeitet. Der damit gewollte Effekt bei der Betrachtung: das Rathaus ist somit aus dem Hintergrund ein Stück nach vorn getreten.

 

An dieser Stelle lassen wir Matthias Wagner „sprechen” - er hat nicht nur die Arbeiten/ Bilder, sondern auch einige Erläuterungen zu den historischen Motiven des Geraer Marktplatzes zur Verfügung gestellt.

 

Es ist Markttag in Gera. In Körben, auf Tischen oder aus überdachten Ständen heraus bieten Händler rund um den Simsonbrunnen ihre Waren an. Auch nahezu jedes Haus besitzt im Erdgeschoss ein Ladengeschäft, dessen Türen weit offen stehen.

 

Das Bild des Geraer Marktplatzes, obwohl rund 200 Jahre alt, ist ein uns auch heute noch vertrauter Anblick. Die Häuser des Marktplatzes wurden im Großen Brand von 1780 wie die gesamte Innenstadt zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte im Stil des Spätbarock / Frühklassizismus, daher bietet der Markt heute, baulich gesehen, ein sehr harmonisches und stilistisch einheitliches Ensemble vom Ende des 18. Jahrhunderts. Nur wenige Häuser zeigen noch ältere Ursprünge, beispielsweise das Renaissance-Rathaus im Bildmittelpunkt.

 

Das Rathaus entstand zwischen 1573 und 1576. Bemerkenswert sind das aus der Erbauungszeit stammende Eingangsportal und der das Stadtbild prägende achteckige Treppenturm. Der 57 Meter hohe Turm bietet einen herrlichen Ausblick über die Geraer Innenstadt – allerdings erst nach der Bewältigung der 161 Stufen. Den Stadtbrand von 1686 überstand das Rathaus relativ unbeschadet, im Großen Brand von 1780 wurde es jedoch, wie die anderen Häuser der Innenstadt, ein Opfer der Flammen. Unter Beibehaltung der Mauern und des Turmes wurde es bis 1784 wieder aufgebaut und erhielt sein heutiges barockes Mansarddach.

 

Am linken Bildrand ist das „Deutsche Haus“ zu sehen, ein markantes Eckgebäude mit Gastwirtschaft zwischen Markt und Großer Kirchstraße. 1823 wurde es von einem der größten Geraer Vereine, der „Erholungsgesellschaft im Deutschen Hause“, erbaut und bezogen.

 

Den optischen Mittelpunkt des Marktes bildet der Simsonbrunnen, 1686 errichtet. Im Januar 1930 riss ein Sturm den schon völlig verwitterten Kopf des Simson ab. Spenden von Geraer Bürgern ermöglichten daraufhin eine komplette Neuanfertigung der Brunnenplastik bis April 1932. Die gegenwärtige Brunnenfigur ist eine erneute Nachbildung aus dem Jahr 1979 durch den Bildhauer Heinz Plath.

Matthias Wagner, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Stadtmuseum Gera

 

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